Der Bundessieger kommt aus der Bürstenbranche

Tobias Körner hat seine Ausbildung zum Zerspaner (Dreher) bei der BWT Spitzer GmbH Bürsten- und WalzenTechnik in Bad Bentheim durchlaufen und Anfang des letzten Jahres seine Prüfung bestanden. So weit, so gut. Aber aus dem gut wurde ein sehr gut mit Auszeichnung. Denn Tobias Körner wurde im November 2023 nicht nur zum Landessieger Niedersachsen ernannt, sondern gewann anschließend auch den Bundeswettbewerb.

„Wir freuen uns über diesen sensationellen Erfolg und sind natürlich auch ein wenig stolz als Ausbildungsbetrieb, welche Chance wir unserem Auszubildenden mitgegeben haben. Die Vielseitigkeit unseres Betriebes mit der Unmenge an den verschiedensten Produkten sowohl bei den technischen Bürsten als auch bei den technischen Walzen hat neben seinem persönlichen Engagement und Interesse diesen Erfolg erbracht“, ist sich Peter Spitzer, Geschäftsführer der BWT Spitzer GmbH Bürsten- und WalzenTechnik, sicher.

Tobias Körner hat seine Ausbildung zum Zerspaner (Dreher) bei der BWT Spitzer GmbH Bürsten- und WalzenTechnik in Bad Bentheim durchlaufen. Nach der erfolgreichen Gesellenprüfung kamen die Auszeichnung zum Landessieger sowie der Bundessieg in einer weiteren Prüfung hinzu. (Fotos: Spitzer)

Während der Landessieg zugesprochen wurde, nachdem Tobias Körner bereits Kammersieger im Kammerbezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim geworden war, musste der Bundessieg noch einmal erarbeitet werden. Aus der theoretischen und praktischen Prüfung, die im November im Bundesfachzentrum Metall und Technik” nach Northeim bei Göttingen stattfand, ging Tobias Körner dann als Bundessieger hervor. Manchmal, so berichtet er, würden die Kollegen mit einem Schmunzeln auf seine Auszeichnung hinweisen, wenn er mit einer Frage ankommt, aber insgesamt würde er eine hohe Wertschätzung in seinem Unternehmen von Kolleginnen und Kollegen sowie der Geschäftsleitung erfahren. Wir haben mit Tobias Körner über seine Arbeit und seine Zukunft in der Bürstenbranche.

Wie kam es dazu in der Bürstenbranche zu arbeiten?
Das war bei mir eher Zufall. Ich habe mich als Zerspanungsmechaniker bei mehreren Unternehmen beworben. Das gute Betriebsklima und die Vielfalt unserer Produkte haben mich dann überzeugt, meine Ausbildung bei der BWT Spitzer GmbH zu beginnen. Vor meiner Ausbildung war mir diese Branche völlig fremd. Von dem Beruf des Bürsten- oder Pinselmachers hatte ich zuvor noch nie etwas gehört.

Was macht für Sie den besonderen Reiz aus in der Bürstenbranche zu arbeiten?
Ich finde die Vielfalt der Produkte faszinierend. Allein zur Herstellung der Bürstenkörper arbeite ich täglich mit zahlreichen unterschiedlichen Werkstoffen. Und dann kommt natürlich noch das Besatzmaterial hinzu. Auch dort gibt es eine riesige Auswahl. Außerdem kommt es immer darauf an genau zu arbeiten. Diese Herausforderung tagtäglich zu haben, macht diesen Beruf für mich so spannend.

Wie reagiert ihr Freundeskreis, wenn Sie von Ihrer Arbeit erzählen?
Die Reaktionen dort sind unterschiedlich. So wie mir, war auch ihnen die Bürstenbranche fremd. Die Freunde, die ebenfalls in technischen Berufen arbeiten, können sich meine Arbeit teilweise vorstellen. Aber auch ihnen muss ich vieles erklären, da meine Arbeit sehr vielfältig ist.

Viele Unternehmen klagen über Fachkräftemangel, auch in der Pinsel- und Bürstenindustrie. Wie sollten die Unternehmen aus Ihrer Sicht auf Berufsanfänger zugehen?
Die Pinsel- und Bürstenindustrie muss sich definitiv nicht verstecken. Ich denke viele junge Menschen haben heutzutage leider kein großes Interesse im Handwerk zu arbeiten. Die meisten lernen die handwerklichen oder technischen Berufe während ihrer schulischen Laufbahn kaum kennen. Und gerade die eher kleine Bürstenbranche bleibt dann für viele unbekannt. Ich habe während meines Abiturs festgestellt, dass gerade dort ein nachfolgendes Studium sehr im Mittelpunkt steht. Die zahlreichen Ausbildungsberufe wurden eher wenig beachtet. Dadurch, dass heutzutage sehr viele junge Menschen eine gymnasiale Laufbahn wählen, geraten die Ausbildungsberufe für viele vielleicht stark in den Hintergrund. Die Pinsel- und Bürstenindustrie sollte offen auf Berufsanfänger zugehen und die umfangreiche, vielseitige Arbeit präsentieren.

Welche Rolle spielen, auch in Ihrem Umfeld, Social-Media-Kanäle beim Aufbau eines Berufsbildes?
Ich selber bin nur wenig in sozialen Netzwerken unterwegs, aber sie spielen auf jeden Fall eine immer größere Rolle, um Fachkräfte und auszubildende zu erreichen. Die junge Generation nutzt die Social-Media-Kanäle sehr viel, deshalb muss man sich als Branche oder als Unternehmen anpassen. Man sollte aber auch die klassische Werbung nicht vernachlässigen. Dadurch, dass die Eltern oft an der Suche nach einem Ausbildungsplatz beteiligt sind, kann man auch hierüber viele Berufsanfänger erreichen. In meinem Umfeld haben die meisten ihre Ausbildungsplätze durch die klassische Werbung (Zeitungsanzeigen, Agentur für Arbeit, etc.) gefunden oder sie kannten die Unternehmen vorher schon.

Feiern mit den Kollegen und der Geschäftsleitung – einen Bundessieger hat man nicht täglich in seinen Reihen.

Wie stellen Sie sich Ihre Perspektive vor, bietet die Bürstenindustrie eine Perspektive?
Meine berufliche Zukunft ist für mich noch offen. Ich mache nebenberuflich eine Weiterbildung zum Maschinentechniker. Zum Ende dieser Weiterbildung, in etwa drei Jahren, werde ich mich auf jeden Fall intensiv mit meiner weiteren beruflichen Laufbahn beschäftigen. Die Bürstenindustrie und auch unser Unternehmen bieten mir eine gute Perspektive. Ich bin hier zufrieden und habe nette Kollegen, mit denen ich gerne zusammenarbeite.

www.bwt-spitzer.de

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