KMUs fehlt der Mut für Social Media

Wer von einer potenziellen Kundschaft gesehen werden will, muss sich vielseitig positionieren – besonders in der digitalen Welt. Viele Unternehmen wissen jedoch gar nicht, welche Möglichkeiten ihnen abseits der eigenen Website zur Verfügung stehen. Das Mittelstandsnetzwerk Sellwerk hat in Zusammenarbeit mit der Produkt + Markt GmbH & Co. KG eine Studie veröffentlicht, welche die ungenutzten Potenziale offenlegt. Insbesondere im Bereich der Social Media Präsenz ist noch viel Luft nach oben.

(Abb.: Pixabay)

In der repräsentativen Studie kam heraus, dass jedes fünfte befragte Unternehmen keine eigene Webseite vorweisen kann. Von den 81 Prozent derjenigen, die bereits in die eigene Homepage investiert haben, scheint das Interesse oder das Wissen um einen allumfänglichen digitalen Auftritt jedoch bislang zu fehlen. Nicht einmal die Hälfte der 240 befragten Teilnehmerinnen und Teilnehmer besitzen den Ergebnissen zufolge eigene Social Media Kanäle für ihr Unternehmen. Dabei versteckt sich gerade auf Facebook, Instagram und Co. ein enormes Marketing-Potenzial für eine zunehmend digitaler werdende Zielgruppe.
 
Unter den Studien-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern befanden sich überwiegend Dienstleister und Unternehmen aus dem Gesundheits- sowie Handwerkswesen. Die Ergebnisse könnten damit ein Indiz dafür sein, dass traditionelle Arbeitsfelder höhere Einstiegsschwierigkeiten in die digitale Welt haben als neuere Berufszweige. Besonders der Vergleich zwischen den letzten drei Jahren bestätigt diese Annahme. Zwar sind keine signifikanten Änderungen aufgrund der Pandemie entstanden; der Wellenvergleich der letzten drei Jahre zeigt jedoch einen leichten Zuwachs an der digitalen Präsenz, der nach dem Ende von Covid-19 wieder zurückgegangen ist. Vor allem die Social Media Kampagnen haben mit -5,1 Prozent den größten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.

Im Jahresvergleich ist allerdings auch ein positiver Trend hin zur Digitalisierung zu beobachten. So nutzen zunehmend mehr KMU die digitalen Möglichkeiten allgemein. Während im Jahr 2020 noch zwölf Prozent der Befragten angaben, keine digitalen Marketingmaßnahmen einzusetzen, reduzierte sich diese Zahl bis zu diesem Jahr auf lediglich acht Prozent. Auffallend ist, dass unter den bisherigen Nicht-Nutzerinnen und -Nutzern nur ein geringer bis kein Wunsch zum Aufbau einer Online-Präsenz vorhanden ist. Lediglich 13 Prozent gaben Interesse an einer zugehörigen Homepage und an Social Media Kampagnen an. Zehn Prozent denken darüber hinaus über die Umsetzung eigener Social-Media-Kanäle nach.

Auch kleine und mittelständische Unternehmen, die bereits digitale Maßnahmen etabliert haben, sind neuen Optionen eher zurückhaltend gegenüber. Während Social Media Profile (43 Prozent) und die Online-Optimierung der Firmeneinträge (41 Prozent) längst genutzt werden, sind insbesondere die Möglichkeiten des Videomarketing und eines eigenen Online-Shops bislang nicht gewünscht oder geplant. Die hohen Kosten, mangelnde Kenntnisse oder ein zeitlicher Mehraufwand könnten Gründe für entsprechende Bedenken sein, die kleine und mittelständische Unternehmen lieber auf altbewährte digitale Marketingstrategien zurückgreifen lassen – besonders, wenn sie sich nicht sicher sind, ob der Return on Investment (ROI) lohnend ist. Doch gerade, wenn eine jüngere Zielgruppe angesprochen werden soll, ruht hier viel ungenutztes Potenzial.

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