Verbreitung von KI im Einkauf noch am Anfang
Die auf Einkaufs- und Lieferkettenoptimierung spezialisierte Kloepfel Group hat von Mitte Februar bis Mitte März 2024 weltweit branchenübergreifend 421 Fach- und Führungskräfte zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Einkauf befragt. Vertreten waren Teilnehmer von KMUs bis hin zu Konzernen. Trotz des wachsenden Trends zur Digitalisierung in vielen Bereichen der Wirtschaft zeigt die aktuelle Umfrage, dass der Einsatz von KI im Beschaffungswesen noch am Anfang steht.
Aktuell setzen 36,4 Prozent der Befragten KI-Technologien im Einkauf ein, während eine deutliche Mehrheit von 63,6 Prozent noch keine KI nutzt. Jedoch blickt der Großteil der Teilnehmer optimistisch in die Zukunft: 75,9 Prozent planen, KI in ihre Beschaffungsprozesse zu integrieren bzw. auszuweiten. Im Gegensatz dazu stehen 24,1 Prozent, die keine Pläne zur Nutzung von KI in der Beschaffung haben.
Marc Kloepfel, CEO der Kloepfel Group, erklärt: „Die Bereiche, in denen KI bereits Anwendung findet oder für die Nutzung geplant ist, variieren von direkten Beschaffungsaktivitäten über Lieferantenverhandlungen und Vertragsmanagement bis hin zu Ausgabenanalytik und Risikomanagement.“
Von denen, die KI nutzen, hat mehr als die Hälfte der Teilnehmer, nämlich 58,2 Prozent, Schwierigkeiten bei der Implementierung von KI-Technologien erlebt. Im Gegensatz dazu hatten 41,8 Prozent der Befragten, die KI im Alltag einsetzen, keine größeren Probleme, diese in ihre Prozesse zu integrieren.
Kloepfel: „Wir erleben oft, dass die (Implementierungs-)Kosten für die Einführung von KI eine Hürde sind, und es gibt Bedenken bezüglich der Datensicherheit. Die Kosten sollten jedoch als Investition in die Zukunft angesehen werden, um den Einkauf mittelfristig dank KI nachhaltiger und resilienter managen zu können. Dabei hat KI nur eine Zukunft in den Unternehmen, wenn man die Voraussetzungen für die Datensicherheit bei ihrem Einsatz schafft.“
94,5 Prozent der KI-Nutzer im Einkauf berichten, dass ihr Einsatz zu einer Verbesserung ihrer Beschaffungsprozesse beigetragen hat. Es gibt nur eine kleine Gruppe von 5,5 Prozent, die keine signifikanten Verbesserungen durch die Nutzung von KI feststellen konnte. Bei denen, die KI einsetzen, verteilt sich der Anteil von KI und Mensch wie folgt: Eine sehr geringe Anzahl (1 Prozent) verlässt sich hauptsächlich auf KI mit einer 80/20-Verteilung (80 Prozent KI, 20 Prozent Arbeitskräfte). 5,8 Prozent der Befragten berichten von einer ausgewogenen 50/50-Aufteilung zwischen menschlichen Arbeitskräften und KI. Unterdessen geben 13 Prozent an, dass 20 Prozent der Arbeiten die KI und 80 Prozent die Arbeitskräfte übernehmen. Bei 14,5 Prozent verteilt sich die menschliche Arbeitskraft auf 90 Prozent und auf die der KI auf 10 Prozent.
Kloepfel stellt fest: „Die Integration von KI in der Beschaffung befindet sich noch in einem frühen Stadium. Es sind aber bereits vielfältige Ansätze zur Zusammenarbeit zwischen KI und menschlichen Mitarbeitenden erkennbar.“
Eine beachtliche Mehrheit von 87,3 Prozent der Studienteilnehmer spricht sich dafür aus, KI im Beschaffungswesen zu nutzen. Im Gegensatz dazu stehen 12,7 Prozent der Befragten, die eine solche Empfehlung nicht aussprechen.
Efe Duran Sarikaya, Geschäftsführer von Kloepfel Consulting, sagt: „Um KI kommt kein Unternehmen herum. KI kann in Teilen Fachkräfte ersetzen, was beim aktuellen Fachkräftemangel eine große Hilfe ist. Hinzu kommen die vielen (Nachhaltigkeits-)Risiken für die Lieferketten. Mittels KI erkennt man diese frühzeitig, um sie abwehren zu können. KI ist auch im Einkauf ein Gamechanger und kann den Renditemotor Einkauf massiv auf Touren bringen.“