Umsatzwachstum abgebremst

Die Umsatzentwicklung im Farben-, Lacke- und Tapetenmarkt ist enorm von Krisen und Trends abhängig. Dabei verliert aktuell der Teilmarkt Tapeten weiterhin Umsatz, während der Gesamtmarkt in 2022 ein, allerdings ein inflationär getriebenes Umsatzplus verzeichnen kann. Die Prognose der IFH Köln sieht für 2023 die Fortführung des Trends.

(Foto: Pixabay)

Aufgrund der Einschränkungen der Coronapandemie nahmen 2020 viele Menschen Renovierungsarbeiten an ihrem Zuhause vor. Neben einigen weiteren Branchen rund um das Zuhause, konnte auch der Markt für Farben, Lacke und Tapeten hiervon zunächst profitieren, wie der neue „Branchenbericht Farben/Lacke und Tapeten“ des IFH Köln in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung zeigt. Nach dem Rekordumsatzplus von 14,6 Prozent im Jahr 2020 verzeichnete der Markt im Folgejahr jedoch ein Minus von fast zehn Prozent. 2022 bewegte sich der Umsatz mit einem Plus von drei Prozent erneut in die andere Richtung, sodass das Marktvolumen auf rund 4,6 Milliarden Euro ansteigen konnte.

„Die Umsatzentwicklungen der letzten Jahre glichen einer Achterbahnfahrt, die sehr stark von externen Einflussfaktoren geprägt wurde“, so Dr. Philipp Hoog, Leiter Strategieberatung bei der BBE Handelsberatung.

Während die Pandemie dem Farben-, Lacke- und Tapetenmarkt zu einem momentanen Aufschwung verhelfen konnte, treten die grundlegenden Tendenzen in den Folgejahren erneut zutage: Mit einem Wachstum von durchschnittlich 2,1 Prozent zwischen 2019 und 2022 liegt die Entwicklung des Marktes deutlich hinter der Entwicklung vergleichbarer Märkte rund um das Zuhause, wie zum Beispiel Möbel oder Sanitär. Neben der allgemeinen krisenbedingten Konsumzurückhaltung sind die Gründe hierfür unter anderem die größer werdenden Renovierungsintervalle und Trends im Wohnungsbau, wie offene Wohnräume und größere Fensterflächen. Die Prognose für 2023 zeigt erneut einen leichten Umsatzanstieg, das Niveau des ersten Coronajahres wird aber nicht erreicht werden.

Der Farben-, Lacke- und Tapetenmarkt teilt sich in drei Warengruppen auf, deren Anteile am Markt mit Blick auf die letzten zehn Jahre verhältnismäßig stabil geblieben sind. Farben und Lacke machen dabei mit rund 60 Prozent den größten Anteil aus, gefolgt vom Malerbedarf und Tapeten. Während Farben und Lacke sowie der Malerbedarf von 2021 auf 2022 eine positive Wachstumsdynamik verzeichneten, verloren Tapeten im gleichen Zeitraum rund vier Prozent Umsatz. Laut der Prognose der Marktexperten des IFH Köln wird sich der Tapetenmarkt aufgrund der Sättigung des Marktes in den nächsten Jahren nicht erholen können.

„Farben und Lacke werden präferiert, während Tapeten ihre Hochzeit hinter sich haben. So zeigt sich auch im stationären Handel eine als sehr schlecht einzuordnende Flächenleistung der Tapeten“, so Dominik Kudet, Junior Projektmanager am IFH Köln.

Hier geht es zur kostenpflichtigen Studie. https://www.ifhkoeln.de/produkt/branchenbericht-farben-lacke-tapeten/

www.ifhkoeln.de

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