Die Bürstenregion feiert 200-Jähriges
Es hat Tradition, das jährliche Bürstenfest in der Deutschen Bürstenregion im westlichen Sachsen. In diesem Jahr steht ein besonderer Anlass an: 200 Jahre Deutsche Bürstenregion. Dazu planen die beteiligten Gemeinden verschiedene Maßnahmen, die den Anlass würdigen und gleichzeitig das Bewusstsein für die Region stärken, um sie als Standort attraktiv zu machen. Von zentraler Bedeutung ist dabei, natürlich, das diesjährige Bürstenfest.
Zu den Maßnahmen, die die seit etwa fünf Jahren mit einer eigenen Wort-Bild-Marke auftretende Region plant, gehören neben einem europäischen Bürsten- und Pinselmachertreffen auch ein Rekordversuch, bei welchem die größten Bürsten der Welt entstehen sollen. So soll etwa die größte Zahnbürste in Stützengrün entstehen, da hier der Firmensitz der Bürstenmann GmbH ist, die nahezu jede zweite in Deutschland verkaufte Zahnbürste produziert. Begleitet werden diese Aktivitäten von einer Kampagne mit dem Titel „200 Jahre Bürsten- und Pinselherstellung“, zu der neben verschiedenen digitalen und Printmedien auch Workshops gehören, einer Ausbildungskampage, um den Fachkräftenachwuchs auf das interessante Berufsfeld aufmerksam zu machen, oder auch einem Ideenwettbewerb zu einer „Bürstenerlebniswelt“ oder einem Maskottchen für die Region. Das Gesamtkonzept wurde vom Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung im November 2022 mit einem Preis gewürdigt, welcher mit 25.000 Euro dotiert war.
Stellte sich zur Zeit der Entstehung der Bürstenfertigung im westlichen Sachsen zwischen Erzgebirge und Vogtland die fehlende berufliche Perspektive nach dem Rückgang der Bergbautätigkeit ein großes Problem dar, das zur Aufnahme der Produktion oft in Heimarbeit oder kleinen familiären Betrieben führte, so ist heute die demographische Entwicklung und die teilweise nur gering ausgeprägte Infrastruktur ein drängendes Problem. Mit den Maßnahmen und Initiativen rund um das Jubiläum soll auch die politische Arbeit verstärkt werden, auf die Situation hinzuweisen und dieser entgegenzuwirken. Neben den gut situierten Unternehmen in der Pinsel- und Bürstenindustrie als Stütze der Region soll vor allem auch der Tourismus ausgebaut werden – nicht zuletzt mit der Anbindung an die Tradition der Bürstenmänner und -frauen.
Informationen zu den geplanten Maßnahmen und den Möglichkeiten zur Teilnahme beispielsweise am Bürsten- und Pinselmachertreffen gibt es unter der ab Mitte Mai online stehenden Website www.deutsche-bürstenregion.de.