Zukunftsperspektive für die Baumarktbranche

Die meisten Konjunkturprognosen für 2025 machen nur wenig Hoffnung, dass sich die Situation in den D/A/CH-Ländern schnell ins Positive dreht und die Wirtschaft samt Konsumstimmung mitreißt. Dennoch kann und sollte die DIY-Branche mit einiger Zuversicht in die nächsten Jahre gehen, wie der BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V., in seiner Jahrespressekonferenz Ende März aufzeigte.

(Abb.: BHB)

Bau- und Gartenfachmärkte sind fast schon traditionell die ersten Adressen für das Zuhause der Menschen: Diese langjährige Erkenntnis verfestigt sich immer und besonders in unwirtlichen Zeiten. In Zeiten der Polykrise war dies deutlich zu spüren, als eine Studie des renommierten Rheingold-Institutes den Baumärkten auch psychologische Systemrelevanz bescheinigte: Sie sind diejenigen, die die Menschen zuverlässig mit all dem versorgen, was sie für ihr wichtigstes Gut benötigen – das eigene Heim. Das schafft ein Gefühl von Stabilität. Keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, wie das Beispiel der Möbelbranche zeigt, die sich in einer sehr ähnlichen Zielgruppe bewegt: Sie kämpft laut einer Studie des IFH Köln derzeit mit einem Umsatzrückgang von 6,6 Prozent. Der gesamte Nonfood-Markt, so analysiert das aktuelle Shopper Panel von YouGov, verliert 2024 genau 2,9 Prozent an Umsatzvolumen. Die dagegen sehr verlässliche Performance der DIY-Branche zählt auch in wirtschaftlich deutlich angespannteren Zeiten. Zwar bekommen auch die Bau- und Gartenfachmärkte die deutliche Vorsicht im Konsumverhalten zu spüren und „drehen“ investive Produkte weniger schnell als in sorgenfreien Phasen.

Doch die Menschen wissen durchaus um die Notwendigkeit, ihr Zuhause zu erhalten und – wo eben in heimwerkerischer Eigenleistung möglich – zu renovieren und z.B. energetisch zu modernisieren. Dabei haben die Kundinnen und Kunden das so wichtige Thema Nachhaltigkeit nicht aus den Augen verloren, wie es zahlreiche Medien in letzter Zeit suggerierten. So stufen z.B. 75 Prozent aller Kunden das Engagement ihres Baumarktes in Sachen Nachhaltigkeit als hoch ein (davon 16% sogar als sehr hoch), wie die jüngste Umfrage des Kundenmonitors Deutschland ausweist. Dass dies immer mehr auch zum Kundenbindungselement wird, werden die Handelsunternehmen selbstverständlich in ihrer strategischen Entwicklung berücksichtigen.

Zukunftsorientierung hat viel mit nachhaltiger Ausrichtung zu tun. Das gilt für die sich stark quantitativ und qualitativ erweiternde Produktpalette ebenso wie für das eigene Auftreten und z.B. die Umweltfreundlichkeit des eigenen Standortnetzes. Hier hat sich in den letzten Jahren sehr viel Weiterentwicklung gezeigt. Die Flächenentwicklung, wie die aktuelle Standortanalyse der gemaba nachweist, findet derzeit sehr wesentlich auf qualitativer Ebene statt. Alte und energetisch schwierige Standorte gehen in moderater Anzahl vom Netz (in 2024 waren dies 20 Baumärkte), die Unternehmen investieren in die Modernisierung des bestehenden Netzes (bei nahezu gleichbleibender Gesamtverkaufsfläche). Ein gutes Zeichen, dass die Branche die flächendeckende Versorgung der Menschen mit derzeit 2.030 Märkten nach BHB-Standard (> 1.000 qm) im Fokus behält und die Standorte zukunftsfit macht. Das sehen auch die Kundinnen und Kunden so: 85 Prozent von ihnen, weist der aktuelle Kundenmonitor Deutschland aus,
bescheinigen Ihrem Baumarkt bereits eine deutliche Zukunftsorientierung.

Digitalisierung und E-Commerce haben in der Branche seit längerem ihren festen Stellenwert bekommen. Hier haben die Bau- und Gartenfachmärkte schon seit längerem klare ToDo-Listen
und stärken ihre Positionierung, auch gegenüber digitalen Marktplätzen. Besonders kombinierte Services wie Click& Collect, aber auch Same-Day-Delivery sind dabei im stetigen Ausbau. Bei all dem wird natürlich die umfassende Beratungskompetenz der Branche die entscheidende Rolle spielen. Deshalb hat das Thema Fachkräftegewinnung für den DIY-Handel entscheidendes Gewicht und wird an zahlreichen Stellen forciert.

www.bhb.org

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